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Bei der enteralen Ernährung handelt es sich um eine Form der künstlichen Ernährung, die über den Magen-Darm-Trakt erfolgt. Die Ernährung erfolgt entweder in Form der physiologischen oralen Nahrungsaufnahme oder mit Hilfe einer Ernährungssonde. Im engeren Sinne wird der Begriff enterale Ernährung meist nur für die Ernährung per Sonde verwendet. Die Gabe der Nahrung erfolgt über eine Sonde oder über ein Stoma unter Verwendung des Darmtrakts. Die Produkte der enteralen Ernährung enthalten alle lebenswichtigen Nährstoffe wie Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
In Deutschland sind ca. 120.000 Patienten auf eine enterale Ernährung angewiesen. Die betroffenen Patienten können nicht oder nicht ausreichend essen und die tägliche Nahrungsaufnahme fällt Ihnen schwer. Die Ursache dafür kann verschiede Gründe haben. Patienten, die an Demenz erkrankt sind, vergessen teilweise zu essen. Andere, oftmals ältere Patienten, verspüren kein Hungergefühl mehr und essen nur sehr wenig. Aber auch eine tumorbedinge Erkrankung oder Patienten nach einem Schlaganfall, die oft mit Schluckstörungen zu kämpfen haben, sind auf eine enterale Ernährung angewiesen.
Ohne eine enterale Ernährung droht eine Mangelernährung. Gesundheitliche Folgen einer Mangelernährung sind vielfältig. Dazu zählen Antriebslosigkeit, Störungen im Bewegungsablauf und allgemeine Schwäche und Müdigkeit.
Eine enterale Ernährung ist nur bei einer begründeten medizinischen Identifikation durch einen Arzt erstattungsfähig. Dieser muss vorher überprüfen, ob eine Verbesserung der Ernährungssituation des Patienten durch andere Maßnahmen wie pflegerische, logopädische oder ergotherapeutische Maßnahmen möglich ist. Ist dies nicht der Fall, kann eine enterale Ernährung verordnet werden, die von der Krankenkasse übernommen wird.
Die Zuzahlung für den Patienten liegt bei 10% des Abgabepreises, mindestens 5-10€ jedoch nicht mehr als die Kosten des Mittels. Sowohl die Ernährung als auch die benötigten Hilfsmittel werden auf Rezept verschrieben.
Eine Packung, die 12x500 ml Nahrung erhält, kostet etwa 40-60€. Hinzu kommen Kosten für die benötigten Medizinprodukte zur Sondenpflege, wie beispielsweise Fixierpflaster oder Desinfektionsmittel. Außerdem werden weitere Hilfsmittel benötigt wie z.B. Ernährungspumpen, Infusions- und Tischständer, Absaug- und Inhalationsgeräte. Auch für diese muss eine Zuzahlung von 10% je Packung geleistet werden, maximal jedoch 10€ monatlich.
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Gegenüber der parenteralen Ernährung (direkte Infusion von kleinmolekular Nährstofflösungen in den Blutkreislauf) bietet die enterale Ernährung wichtige Vorteile. Dazu zählen unter anderen die Vorbeugung einer Darmzottenatrophie, welche eine Unverträglichkeit und Muskelabbau zu Folge hat. Außerdem wird die Darmmotilität angeregt, wodurch einer Besiedelung mit Krankheitserregern verhindert werden kann. Zudem wird die Darmschleimhaut geschützt und Schleimhautschäden können reduziert werden.