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Schluckstörung
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Schluckstörung (Dysphagie) - Symptome & Ursachen

Unter einer Schluckstörung, auch Dysphagie genannt, wird die Beeinträchtigung der Funktionen der beim Schluckakt beteiligten Strukturen oder eine Beeinträchtigung ihres Zusammenwirkens verstanden. So können Erkrankungen und Störungen im Bereich der Mundhöhle, des Rachens, der Speiseröhre sowie des Mageneingangs diese Störung verursachen. Weitere Ursachen können neurologische Probleme sowie psychische Störungen sein. Je nach Ursache kann die Schluckstörung mit oder ohne Schmerzen einhergehen.


Nicht zu verwechseln sind Schluckstörung mit den Schluckbeschwerden. Diese Beschwerden sind meist harmlos und entstehen aufgrund von Halsschmerzen oder z.B. Mandelentzündungen. Die Schluckstörung hingegen ist ein schwerwiegendes Problem und bedarf einer Untersuchung, da sie das körperliche, physische und soziale Wohlbefinden des Betroffenen massiv beeinträchtigt. Jede Altersgruppe kann davon betroffen sein, insbesondere Kinder und ältere Menschen. Diese Variante der Schluckstörung wird als Presbyphagie bezeichnet.

Achtung: Dieser Artikel dient lediglich der Information, er ersetzt keinen Arztbesuch und ist nicht zur Diagnose geeignet.

Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka

Zuletzt bearbeitet am 2.02.2023 von: Bettina Morich (Redakteurin)

Inhaltsverzeichnis
  • Symptome und Varianten
  • Pflege und Behandlung
  • Besonderheiten
  • FAQ
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Symptome und Varianten

Was sind Symptome und Ursachen von Schluckstörungen (Dysphagie)?

Mann der eine Pille nimmt

Die Ursachen für die Schluckstörung sind verschiedenartig und zeigen je nach Typ verschiedene Symptome auf. So wird etwa zwischen dem Schlucktrakt (Erkrankungen im Mund, Rachen, in der Speiseröhre sowie am Mageneingang) und dem Schluckakt (Störungen beim Schlucken an sich) unterschieden. Beide Erkrankungen werden unter dem Begriff Schluckstörungen zusammengefasst, haben jedoch oft sehr unterschiedliche Auslöser und Symptome.


Zu den häufigsten Symptomen zählen Schmerzen beim Schlucken. Diese treten jedoch häufig nicht im Hals, sondern in Bauch und Brust auf und können auf weitere Körperteile ausstrahlen. Auch ein gesenktes Durstempfinden findet sich häufig bei Schluckstörungen. Aus diesem Grund sind auch ältere Menschen häufiger von Schluckstörungen betroffen, da durch den verringerten Durst und Appetit die Schleimhäute im Mund und Rachenraum austrocknen und es so zu Beschwerden beim Schlucken kommen kann. Auch Medikamente können Schluckbeschwerden auslösen. Hier ist es ratsam, die Nebenwirkungen der eingenommenen Medikamente zu studieren oder mit dem Arzt oder Apotheker zu sprechen.


Besonders nach einem  Schlaganfall  ist es wichtig, auf mögliche Symptome einer Schluckstörung zu achten, denn nicht selten sind Hirnareale betroffen, die das Schlucken und Kauen regulieren.

Pflege und Behandlung

Welche Pflegemaßnahmen und Behandlungen gibt es bei Schluckstörungen (Dysphagie)?

Zwei Flaschen mit Medizin

Die Behandlung ist je nach Art der Schluckstörung unterschiedlich. Bei bakteriellen Infektionen werden Antibiotika eingesetzt, wohingegen in schwerwiegenden Fällen eine künstliche Ernährung nötig sein kann. Auch Therapien mit dem Ziel der kontrollierten Steuerung der Muskeln in Mund- und Rachenraum sind Möglichkeiten, um bei chronischen Schluckstörungen zu helfen.


Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle, so gibt es etwa eine spezielle Dysphagie-Kost, die Betroffenen helfen kann. Da es sich hierbei jedoch um eine individuelle Zusammenstellung des Speiseplans handelt, müssen Einzelheiten vorher mit einem  Ernährungsberater  oder einem Arzt besprochen werden. Je nach Stärke der Schluckstörung und Verfassung des Patienten kann der Speiseplan von fester Nahrung bis hin zu pürierten Speisen reichen. In vielen Fällen hilft aber bereits das Essen von pürierten oder weichen Nahrungsmitteln.


Die Feststellung einer Schluckstörung kann unter anderem durch Spielgelungen, Röntgenaufnahmen einem CT oder durch das sogenannte FEES-Verfahren getroffen werden. Neben dem HNO-Arzt können auch Logopäden, Neurologen sowie Kieferorthopäden und Allgemeinmediziner Ansprechpartner sein.


Besonderheiten

Gibt es Schluckstörungen (Dysphagie) bei Demenz und Schlaganfällen?

Kopf mit Zahnrädern

Schluckstörungen treten häufig im Zusammenhang mit Krankheiten wie  Schlaganfall, MS, ALS, Parkinson oder Demenz auf. Demnach sollten besonders Patienten und Patientinnen mit diesen Erkrankungen auf folgende Symptome achten: Kloß im Hals, Erstickungsgefühl, starker Speichelfluss, schlechter Schluckreflex, Heiserkeit und Schlucklähmung, Probleme beim Essen und Trinken (z.B. versehentliches „einatmen“ von Nahrung und Flüssigkeiten).


Auch das Thema Mundhygiene ist wichtig bei Betroffenen, da das Zähneputzen aufgrund der Schluckstörung schwerfällt oder sogar unmöglich wird. Das ist besonders für Menschen mit  Demenz  gefährlich, da diese ihre Erkrankung vergessen und sich so selbst in Erstickungsgefahr bringen können.

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FAQ

Häufige Fragen zum Thema Schluckstörung(Dysphagie)

Welche Arten von Schluckstörungen gibt es?

Es gibt viele Formen der Schluckstörung, die unterschiedliche Ursachen haben können. Grundsätzlich kann man jedoch in vier Stufen von Dysphagie unterteilen: Stufe 4 (keine bis sehr leichte Schluckstörungen), Stufe 3 (leichte Dysphagie), Stufe 2 (mittlere Schluckstörung), Stufe 1 (schwere Schluckstörung).

Was sind Symptome der Schluckstörung?

Zu den häufigsten Symptomen zählen Schmerzen beim Schlucken. Diese treten jedoch häufig nicht im Hals, sondern in Bauch und Brust auf und können auf weitere Körperteile ausstrahlen. Auch ein gesenktes Durstempfinden findet sich häufig bei Schluckstörungen.

Was sind die Ursachen von Schluckstörungen?

Schluckstörungen treten häufig im Zusammenhang mit Krankheiten wie Schlaganfall, MS, ALS, Parkinson oder Demenz auf.

Wie werden Schluckstörungen behandelt?

Die Behandlung kann unterschiedlich ausfallen. Von Antiobiotika bei bakteriellen Infektionen bis zu künstlicher Ernährung kann jede Behandlung sinnvoll sein. Weiterhin gibt es Therapien, die das Ziel der kontrollierten Steuerung der Muskeln in Mund- und Rachenraum haben.


Welche Altersgruppe ist von Schluckstörungen betroffen?

Insbesondere Menschen ab dem 50. Lebensjahr sind von Schluckstörungen betroffen.

Was ist der Unterschied zwischen Schluckstörung und Schluckbeschwerde?

Schluckbeschwerden treten kurzzeitig auf und können beispielsweise die Folge einer Mandelentzündung sein. Schluckstörungen hingegen sind schwerwiegender und müssen langfristig professionell behandelt werden.


Prof. Dr. Martin Przewloka PortraitProf. Dr. Martin Przewloka
Über den Autor:

Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.

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