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Grauer Star
Blaues Auge

Grauer Star - Symptome und Behandlung

Der Begriff Katarakt, auch grauer Star genannt, bezeichnet die Trübung der Augenlinse, bei dem Betroffene eine herabgesetzte Sehschärfe meist beider Augen besitzen und sehr lichtempfindlich sind. Obwohl Katarakt nahezu alle Altersgruppen betrifft, tritt er in Form von senilem Katarakt, welcher bei älteren Menschen aufkommt, am häufigsten auf.


Die Ursachen des Katarakts sind unterschiedlich. Er kann aufgrund von Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Diabetes, Hautkrankheiten, Medikamenten, Unfällen sowie Alters auftreten. Bei seltenen Fällen wie z.B. den Neugeborenenkatarakte kann die Krankheit vererbt werden. Eine einmal entstandene Linsentrübung ist nicht umkehrbar. So nimmt die Trübung meist mit der Zeit zu und muss daher frühestmöglich behandelt werden. Diese Behandlung setzt eine Operation voraus, bei der die betroffene Linse durch eine künstliche ersetzt wird.

Achtung: Dieser Artikel dient lediglich der Information, er ersetzt keinen Arztbesuch und ist nicht zur Diagnose geeignet.

Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka

Zuletzt bearbeitet am 30.01.2023 von: Bettina Morich (Redakteurin)

Inhaltsverzeichnis
  • Symptome und Varianten
  • Pflege und Behandlung
  • Besonderheiten
  • FAQ
Symptome und Varianten

Grauer Star - Anfangsstadium und Symptome

Auge mit blauer Iris und Pupille

Die Trübung der Augenlinse verläuft sehr langsam. Es treten diverse Symptome auf, je nachdem welcher Bereich des Auges betroffen ist. So kann der Katarakt als Rindentrübung aufkommen, was sich mit einer verstärkten Blendungsempfindlichkeit, insbesondere abends, bemerkbar macht. Durch die Erweiterung dieser Trübung zu den zentralen Bereichen kann eine Sehbehinderung entstehen. Eine weitere Form des Katarakts ist die Kerntrübung. Hierbei ist die Fernsichtigkeit beeinträchtigt und es kommt zu Doppel- oder Mehrfachbildern. Die letztere Variante ist die hintere Schalentrübung, bei der die Kurzsichtigkeit beeinträchtigt wird und eine deutliche Blendungsempfindlichkeit besteht.   


Der Katarakt ist irreversibel und nimmt im Verlauf der Zeit zu. Sofern er nicht behandelt wird, kann er bis zur Erblindung des Auges oder Schädigung des Sehnervs führen. Daher ist es von besonderer Wichtigkeit, die verschiedenen Stadien der Krankheit zu erfassen. Diese lassen sich als folgende zusammenfassen:


  • Beginnende Linsentrübung: Das erste Stadium wird auch Cataracta incipiens genannt. Hierbei ist die Sehschärfe meist ausreichend. In diesem Stadium wird noch keine Operation vorgeschlagen.
  • Fortgeschrittene Linsentrübung: Beim zweiten Stadium, auch Cataracta provecta genannt, ist die Sehschärfe soweit beeinträchtigt, dass von den Ärzten eine Operation vorgeschlagen wird.
  • Reifer grauer Star: Cataracta matura aber auch Totalstar genannt, bei dem die Augenlinse komplett getrübt und das Auge somit erblindet ist. Dieses Stadium tritt angesichts der guten medizinischen Versorgung nur sehr selten auf.
  • Überreifer grauer Star: Das letzte Stadium, Cataracta intumescens, beschreibt eine Vergrößerung der getrübten Linse aufgrund zunehmender Verflüssigung und Aufquellung. Hier besteht die Gefahr der Schädigung des Sehnervs, also eines grünen Stars. Daher muss bei diesem Stadium umgehend operiert werden.
Pflege und Behandlung

Grauer Star (Katarakt) - Behandlung durch Operation

Skalpel über geöffnetem Auge

Die Behandlung des Katarakts verläuft anhand einer Operation, bei der die getrübte Linse durch eine künstliche Linse ersetzt wird. Diese Operation ist lebenslang möglich und der Zeitpunkt kann - sofern schwerwiegende Stadien nicht erreicht sind - vom Betroffenen selbst bestimmt werden. Hierbei ist es jedoch wichtig hinzuzufügen, dass der Katarakt bei Neugeborenen umgehend behandelt werden muss, damit der Sehnerv nicht davon beeinflusst wird.


Diese Operation ist einer der am meisten durchgeführten Operationen weltweit. Auch in Deutschland werden jährlich über 800 000 Eingriffe durchgeführt. Die Operationsdauer ist relativ kurz. Meist darf der Verband, der das operierte Auge bedeckt, am nächsten Morgen abgenommen werden. Der Betroffene kann also schnell wieder in seinen gewohnten Alltag zurückkehren. Bei einer stationären Behandlung beträgt die Dauer des Aufenthalts maximal zwei bis drei Tage.


Die Nachbehandlung beim Katarakt ist besonders wichtig. Der Betroffene muss drei bis vier Wochen lang antibiotische und entzündungshemmende Augentropfen anwenden. In kurzen Abständen wird das betroffene Auge vom Augenarzt kontrolliert. Schon ab dem ersten Tag der Operation wird die Sicht klarer und nach vier Wochen ist das Auge, sofern keine anderen Augenerkrankungen bestehen, geheilt.

Besonderheiten

Grauer Star - OP für beide Augen notwendig?

Auge mit grauer Iris und Wimpern

Meist sind beide Augen an Katarakt erkrankt. So kann bei einem fortgeschrittenen Schweregrad ein Bedarf zur Operation der betroffenen Augen entstehen. Wann und ob das zweite Auge operiert wird, ist personenabhängig. Bei einer normalen Heilungsdauer, die circa vier Wochen in Anspruch nimmt, kann das zweite Auge bereits nach einigen Tagen operiert werden. Diese Entscheidung wird jedoch nur dann getroffen, wenn es sich um einen fortgeschrittenen Schweregrad handelt oder wenn beide Augen schnellstmöglich aneinander angeglichen werden müssen. Häufig ist es der Fall, dass die zweite Operation erst nach einigen Monaten, nachdem das erste Auge vollkommen geheilt (also reizlos) ist, durchgeführt wird.

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FAQ

Häufige Fragen zum Thema Grauer Star und Katarakt

Was sind die Symptome von Katarakt?

Es gibt eine Vielzahl an Symptomen. Diese sind Blendungsempfindlichkeit, Doppel- und Mehrfachbilder sowie die Beeinträchtigung von Kurz- und Fernsichtigkeit. 

Welches sind die Ursachen von Katarakt?

Die häufigsten Ursachen sind Stoffwechselerkrankungen, Hautkrankheiten, Medikamente und Unfälle. In manchen Fällen kann Katarakt auch vererbt werden.  

Kann Katarakt vorgebeugt werden?

Ja, es ist wichtig die Augen vor UV-Strahlen zu schützen und sich einen gesunden Lebensstil anzueignen. Neben diesen Aspekten ist es auch wichtig, eine regelmäßige Kontrolle vom Augenarzt durchführen zu lassen, da sie zur frühen Diagnose beiträgt.

Was sind Folgeschäden von Katarakt?

Sofern Katarakt nicht behandelt wird, kann er zur Erblindung oder Schädigung des Sehnervs führen.

Wie wird Katarakt behandelt?

Die Behandlung erfolgt in der Regel durch eine Operation.

Ist Katarakt vererblich?

Ja, aber das kommt nur sehr selten vor.

Welche Altersgruppen sind von Katarakt betroffen?

Prinzipiell sind alle Altersgruppen betroffen. Bei älteren Menschen tritt es jedoch häufiger auf.

Können Komplikationen während oder nach der Operation entstehen?

Obwohl die Kataraktoperation einer der sichersten Eingriffe ist, können Komplikationen während oder nach der Operation entstehen. Diese sind Infektionen des Auges, Blutungen oder das Einreißen der Linsenkapsel. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Vorfälle relativ selten sind.


Prof. Dr. Martin Przewloka PortraitProf. Dr. Martin Przewloka
Über den Autor:

Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.

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