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Lungenentzündung (Pneumonie) - Symptome und Behandlung

Lungenentzündungen (Pneumonien) sind eine der am häufigsten auftretenden Entzündungserscheinungen. Mit 500.000 Neudiagnosen und 20.000 Todesfällen jedes Jahr, stellt die Pneumonie eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland dar. Vor allem Kleinkinder und Senioren sind betroffen. Lungenentzündungen lassen sich behandeln und bei guter körperlicher Verfassung und Gesundheit ist die Erkrankung in der Regel nach wenigen Wochen vorbei.


Lungenentzündungen sind nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit eine sehr häufig auftretende Erkrankung. Nach Schätzungen der WHO erliegen jedes Jahr rund eine Millionen Kinder unter fünf Jahren einer Pneumonie. Insbesondere in ärmeren Regionen, in denen medizinische Versorgung nicht ausgeprägt und zuverlässig verfügbar ist, kann eine Lungenentzündung eine lebensbedrohliche Krankheit darstellen.

Achtung: Dieser Artikel dient lediglich der Information, er ersetzt keinen Arztbesuch und ist nicht zur Diagnose geeignet.

Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka

Zuletzt bearbeitet am 31.01.2023 von: Bettina Morich (Redakteurin)

Inhaltsverzeichnis
  • Symptome und Varianten
  • Pflege und Behandlung
  • Besonderheiten
  • FAQ
Symptome und Varianten

Symptome und Anzeichen von Lungenentzündungen (Pneumonie)

Symtome Lungenentzündung

Eine Lungenentzündung kann verschiedene Ursachen haben. Dabei wird zwischen einer infektiösen und einer nicht infektiösen Lungenentzündung unterschieden. Eine nicht infektiöse Lungenentzündung kann durch allergische-, physikalische- oder chemische Reize verursacht werden. In diesen Bereich fallen Pneumonien, die durch äußere Reize wie z.B. das Verschlucken von Speiseresten oder Giftinhalation verursacht werden. Von einer infektiösen Lungenentzündung spricht man, wenn die Pneumonie durch Bakterien, Pilze oder Viren ausgelöst wurde. Die infektiöse Pneumonie ist die häufigste Ursache für Lungenentzündungen.


Lungenentzündungen werden auch auf Grund ihrer Symptomatik in zwei Kategorien unterschieden: Der typischen, akut auftretenden und der atypischen Symptomatik.


Die typische Lungenentzündung wird von Fieber, Schüttelfrost und Bluthochdruck begleitet. Zudem folgt ein starker Husten mit Auswurf (evtl. auch blutig), Atemnot, schneller Atmung, Mundgeruch und Schmerzen beim Atmen, die daher rühren, dass die Entzündung auf das Rippenfell übergehen kann. Des Weiteren kann eine Lungenentzündung zu Eiteransammlungen (Abszessen) in der Lunge führen. Die meisten Lungenentzünden sind jedoch nicht schwerwiegend und bei korrekter Behandlung schnell geheilt. In schweren Fällen allerdings kann eine Pneumonie Herzrhythmusstörungen, Atem- und Herzversagen, Blutvergiftungen und einen Kreislaufzusammenbruch nach sich ziehen. Dies sind lebensbedrohliche Symptome. Diese sind zwar selten, jedoch findet sich bei den Altersgruppen zwei Jahre und jünger, sowie bei 65 Jahren und älter, ein erhöhtes Risiko. Zudem steigt das Risiko, wenn es Vorerkrankungen des Herzens und der Nieren gab. Zusätzlich wirkt sich ein geschwächtes Immunsystem schlecht auf die Krankheit aus. Auch bei einer künstlichen Beatmung des Patienten wird zu erhöhter Vorsicht geraten, sowie wenn sich die Erkrankungsquelle im Krankenhaus vorfindet, da in diesem Fall das Risiko höher ist, dass es sich um einen schwereren Bakterien-, bzw. Virenbefall handelt. Abschließend wird zu Vorsicht geraten, wenn der Patient bereits in den Monaten vor der Lungenentzündung eine Erkrankung hatte, die durch Antibiotika behandelt werden musste, da dies die Wirksamkeit einer Antibiotika-Behandlung für die Pneumonie negativ beeinflussen kann.


Eine atypische Lungenentzündung verläuft, wie der Name schon sagt, irregulär. Es kommt häufig vor das einzelne Symptome nicht auftreten, jedoch lässt sich ebenso häufig feststellen, dass die Symptomatik ähnlich einer Grippeerkrankung ist. Zudem steigt das Fieber langsamer an und beim Husten wird kein Auswurf festgestellt.

Diese Unterteilung dient dazu, die Behandlung besser anzupassen und den Heilungsprozess zu erleichtern, jedoch hat sie nur geringe Aussagekraft über die Schwere der Erkrankung und der Symptome.

Pflege und Behandlung

Behandlung von Lungenentzündungen beziehungsweise Pneumonie

Behandlung Lungenentzündung

Die meisten Pneumonien verlaufen harmlos. Da ein Großteil der Lungenentzündungen durch Bakterien ausgelöst werden, ist eine Behandlung mit Antibiotika sehr vielversprechend und führt häufig zu einer schnellen Besserung. Diagnostiziert wird eine Lungenentzündung mittels des symptomatischen Verlaufs der Erkrankung und einem Stethoskop zum Abhören der Atmung. Zudem wird der Puls genommen und es werden Blut- und Urinwerte ermittelt und auf Entzündungscharakteristika untersucht. Abschließend wird häufig ein Röntgenbild der Lungen gemacht, um das Ausmaß der Entzündung feststellen zu können.


Bei der Behandlung werden meistens Antibiotika verschrieben, die entweder in Tablettenform, oder bei einem Krankenhausaufenthalt, auch über eine Infusion verabreicht werden können. Zusätzlich kann der behandelnde Arzt Kortison verabreichen oder eine Sauerstofftherapie veranlassen.


Es gibt allerdings noch einige weitere Faktoren, die berücksichtigt werden müssen: Wenn der Ursprungserreger der Pneumonie im Krankenhaus zu finden, bzw. der Patient sich eine Lungenentzündung im Krankenhaus zugezogen hat, wird zu erhöhter Vorsicht geraten. In diesem Fall besteht ein höheres Risiko, dass sich die Erkrankung nicht durch Pneumokokken entwickelt hat, sondern ein anderer, widerstandsfähigerer Erreger Auslöser ist. Dies kann dazu führen, dass eine traditionelle Behandlung weniger erfolgreich verläuft.


Bei normalen Krankheits- und Heilungsverlauf sollte die Krankheit bereits nach vier Wochen überstanden sein, jedoch wird von Ärzten auch danach noch zur Vorsicht geraten. Übermäßige körperliche Belastung sollte vermieden werden, da die Krankheit wieder ausbrechen kann. Die vollständige Zeit bis zur Genesung wird auf etwa 12 Wochen gesetzt.

Besonderheiten

Pneumokokken und andere Ursachen für Lungenentzündungen und Pneumonien

Ein Großteil aller Pneumonien wird durch einen Pneumokokken-Befall verursacht, jedoch können auch Viren- und Pilz-Befälle Lungenentzündungen verursachen. Dies ist seltener der Fall, jedoch steigt das Risiko dafür, wenn der Patient bereits an einem geschwächten Immunsystem leidet, wie es z.B. bei einer HIV Erkrankung der Fall sein kann.

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FAQ

Häufige Fragen zum Thema Lungenentzündungen (Pneumonie)

Wann spricht man von Lungenentzündungen?

Eine Lungenentzündung liegt vor, wenn die Lungenbläschen (Alveolen) und das umliegende Gewebe entzündet sind. Diese Entzündungen werden meistens durch Bakterien verursacht, jedoch können auch Viren, Pilze und andere Reize eine Lungenentzündung auslösen.

Wie entstehen Lungenentzündungen?

Lungenentzündungen entstehen meistens durch einen Bakterien-Befall der Alveolen und des umliegenden Gewebes. Die häufigsten Lungenentzündungen treten bei kühlem und feuchtem Wetter, im Herbst und im Winter auf. Jedoch können Pneumonien auch andere Ursachen haben. Eine klare Diagnostik vom behandelnden Arzt wird empfohlen, um die korrekte Behandlung einleiten zu können.

Wie viele Menschen leiden an Lungenentzündungen?

Die Lungenentzündung ist sowohl in Deutschland, als auch weltweit, eine der am häufigsten auftretenden Krankheiten. Jedes Jahr gibt es 500.000 Neudiagnosen und 20.000 Todesfälle durch Lungenentzündungen. Es wird geschätzt, dass jedes Jahr drei bis vier Millionen Menschen, davon eine Millionen Kinder jünger als fünf Jahre, an den Folgen einer Pneumonie sterben.

Sind Lungenentzündungen behandelbar?

Lungenentzündungen sind in den meisten Fällen gut behandelbar, da es sich um eine einfache Entzündung handelt, die durch eine Antibiotika-Therapie geheilt werden kann. In spezielleren Fällen gibt es ebenfalls Therapieansätze, die gute Heilungschancen versprechen.

Kann man Lungenentzündungen vorbeugen?

Ja, man kann Lungenentzündungen vorbeugen. Da Lungenentzündungen vor allem in der kalten Jahreszeit häufig auftreten, wird eine wettergerechte Kleidung empfohlen. Hilfreich ist auch regelmäßige und gute körperliche Hygiene, wie z.B. regelmäßiges Händewaschen. Gegen einzelne Erreger sind auch Impfungen möglich. Eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil können ebenfalls dazu beitragen, dass das Risiko einer Pneumonie verringert wird.


Prof. Dr. Martin Przewloka PortraitProf. Dr. Martin Przewloka
Über den Autor:

Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.

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