Unter Osteoporose, auch Knochenschwund genannt, versteht man den ständigen Verlust von Knochensubstanz und die erhöhte Frakturgefahr. Die Skeletterkrankung betrifft ältere Frauen am häufigsten. Das Risiko an Osteoporose zu erkranken, steigt bei bestimmten Konstellationen. Schlanke und grazile Menschen, die meist einen hohen Bewegungsmangel aufweisen, sind häufig betroffen. Auch der hohe Konsum von Genussmitteln kann eine Osteoporose auslösen. Knochenschwund kann zudem vererbt werden.
Die Symptome der Osteoporose entwickeln sich schleichend und verursachen lange Zeit keinerlei Beschwerden, weshalb sie meist erst nach einem Knochenbruch entdeckt wird. Wenn bereits eine Erkrankung oder ein Knochenbruch vorliegt, stehen Betroffenen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die die Osteoporose aufhalten und weitere Knochenbrüche vorbeugen können. Eine komplette Heilung kann jedoch nur dann stattfinden, wenn eine frühzeitige Behandlung begonnen wird. Daher ist eine frühe Diagnose bei Osteoporose von besonderer Wichtigkeit.
Achtung: Dieser Artikel dient lediglich der Information, er ersetzt keinen Arztbesuch und ist nicht zur Diagnose geeignet.
Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka
Zuletzt bearbeitet am 10.08.2021 von: Bettina Morich (Redakteurin)
Die Osteoporose wird in zwei Formen unterschieden: primäre und sekundäre Osteoporose. Bei 95% aller Fälle handelt es sich um die primäre Osteoporose. Sie tritt meist im späteren Alter auf. Bei Frauen tritt sie zwischen dem 50. Und 60. Lebensjahr auf, während Männer erst ab dem 70. Lebensjahr davon betroffen sind. Die genauen Ursachen für diese Art von Erkrankung sind nicht geklärt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass der altersbedingte Knochenabbau und der Mangel an Östrogen bei Frauen in den Wechseljahren eine Rolle spielen.
Bei der sekundären Osteoporose hingegen sind die Ursachen klar. Diese Form der Krankheit entsteht meist aufgrund anderer Erkrankungen, die z.B. Nieren, Leber sowie den Darm betreffen. Einige Stoffwechsel- und Hormonkrankheiten können ebenfalls Auslöser sein.
Die Krankheit entwickelt sich schleichend und verursacht lange Zeit keine Beschwerden. Die ersten Symptome der Osteoporose sind meist akute Rückenschmerzen. Diese treten zunächst bei Belastung der Wirbelsäule auf. Später übergehen diese akuten Schmerzen zu Dauerschmerzen.
In den späteren Stadien dieser Krankheit treten weitere Symptome auf. Diese sind:
Die Behandlung von Osteoporose erfolgt meist mit Medikamenten. Diese medikamentöse Behandlung wird auf zwei Weisen durchgeführt: Mit Basismedikamenten wie z.B. Kalzium, Vitamin D und Östrogene, die die Osteoporose verhindern sowie mit Medikamenten, die in den Stoffwechsel eingreifen.
Darüber hinaus werden unterstützende Maßnahmen zur Verbesserung der Körperhaltung, Linderung der Schmerzen und Verhinderung des Knochenabbaus eingesetzt. Zu den unterstützenden Maßnahmen zählen die Umstellung der Ernährung, Physiotherapie, Muskeltraining und Sport an der frischen Luft (Vitamin D).
Aus Angst vor einem möglichen Sturz verzichten Patienten jedoch teilweise auf Sport. Eine Begleitperson könnte an dieser Stelle unterstützen. Wenn keine Angehörigen dies übernehmen können, könnte eine stundenweise oder eine 24-Stunden-Seniorenbetreuung in Frage kommen. Die geschulten Betreuungskräfte können den Patienten beim Wiederaufbau oder Erhalt der Bewegungsfähigkeit unterstützen. Gerne machen wir uns für Sie auf die Suche nach einem Betreuungsdienst in Ihrer Nähe. Rufen Sie uns einfach auf der kostenfreien Hotline 0800 122 273 0 an. Bei diesem Service entstehen für Sie keinerlei Kosten, da wir uns über Beiträge der Dienstleister finanzieren.
Falls Knochenbrüche vorliegen, werden diese zunächst behandelt. Anschließend können für eine Schmerzlinderung weitere Arzneimittel eingesetzt werden. Da weitere Stürze unbedingt vermieden werden sollten, ist es ratsam, die eigene Wohnung sicher umzubauen. In Extremfällen können auch Schoner- und Protektoren getragen werden. Den Betroffenen stehen aber auch verschiedene Alltagshilfsmittel wie z.B. Badewannen-, Toiletten- und Duschgriffe zur Verfügung, die einem Sturz oder Bruch vorbeugen sollen.
Die Wahrscheinlichkeit eines Knochenbruchs aufgrund von Osteoporose wird von Ärzten in Form eines individuellen absoluten Risikos eingeschätzt. Dazu wird von den Ärzten das sogenannte 10-Jahresbruchrisiko ermittelt, welches vorhersagt wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines durch Osteoporose verursachten Bruchs in den nächsten 10 Jahren ist. Liegt das Risiko über 30%, raten Ärzte zu einer Behandlung. Wie hoch das Risiko ist, hängt von vielen Faktoren ab. So werden etwa Raucher höher eingestuft, ebenso wie Personen mit geringer Knochendichte. Auch wenn in der Vergangenheit Osteoporose bei anderen Familienmitgliedern aufgetreten ist, besteht erhöhtes Risiko.
Das Wichtigste auf einem Blick: Osteoporose.pdf
Die Ursachen der primären Osteoporose sind noch unklar. Sie kommt meist im späteren Alter vor, während die sekundäre Osteoporose im frühen Alter entsteht.
Mit Medikamenten, die Osteoporose verhindern und in den Stoffwechsel eingreifen. Darüber hinaus werden unterstützende Maßnahmen wie z.B. Sport, Physiotherapie sowie gesunde Ernährung eingesetzt.
Frauen zwischen 50 bis 60 Jahren und Männer ab 70 Jahren sind von Osteoporose betroffen. An der sekundären Osteoporose erkranken jedoch jüngere Menschen.
Ja, jedoch sind Frauen häufiger von Osteoporose betroffen.
Ja, Osteoporose ist weitestgehend mit einer gesunden und mineralreichen Ernährung sowie Bewegung vorbeugbar.
Die häufigsten Symptome sind:
o Akute und chronische Rückenschmerzen
o Verformung der Wirbelsäule
o Fehlhaltungen
o Muskelspannungen
o Knochenbrüche bei harmlosen Unfällen
o Krümmung der Brustwirbelsäule
o Abnahme der Körpergröße bis zu 20 cm
o Tannenbaumphänomen im Rückenbereich
Ja, Osteoporose ist vererbbar. Aus diesem Grund sollten Elternteile, die unter Osteoporose leiden, Ihre Kinder darauf untersuchen lassen.
Diese werden in zwei Formen unterschieden, und zwar beeinflussbare und nicht beeinflussbare Risikofaktoren. Zu den beeinflussbaren Faktoren gehören Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Rauchen, während nicht beeinflussbare Faktoren als Lebensalter, Geschlecht und genetische Veranlagung zusammengefasst werden.
Mit dem 10-Jahresbruchrisiko wird die Wahrscheinlichkeit eines auf Osteoporose basierenden Knochenbruchs in den nächsten 10 Jahren angegeben. Liegt der geschätzte Wert über 30%, empfehlen Ärzte eine Behandlung.
Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.