Um sich trotz körperlicher Einschränkung seine Eigenständigkeit im Alltag zu bewahren sind Rollstühle das perfekte Hilfsmittel. Mit ihrer Hilfe ist eine Teilnahme am gesellschaftlichen und sozialen Leben ohne größere Hindernisse möglich. Egal, ob der Rollstuhl dauerhaft (z.B. bei einer Lähmung) oder nur temporär (z.B. nach einem Unfall oder einer vorrübergehenden Erkrankung) genutzt wird – er bleibt eines der meist genutzten und zuverlässigsten Hilfsmittel mit unzähligen Einsatzmöglichkeiten. Da alleine in Deutschland über 1,5 Millionen Menschen einen Rollstuhl nutzen, ist die Auswahl an unterschiedlichen Modellen in den vergangenen Jahrzehnten immer größer geworden. Von Standardmodellen bis hin zu luxuriösen Elektroausführungen bietet der Pflegemarkt alles. Ob Sie ihren Fokus auf Komfort, Passgenauigkeit, Verstellbarkeit, Gewicht oder Sicherheit legen, ist dabei ganz Ihnen überlassen.
Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka
Zuletzt bearbeitet am 13.02.2023 von: Bettina Morich (Redakteurin)
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Prinzipiell gibt es für jede Altersklasse, jedes Krankheitsbild und jede Lebenslage einen passenden Rollstuhl. Somit zählen alle Menschen zur Zielgruppe, die temporär oder dauerhaft auf einen Rollstuhl angewiesen sind oder diesen als entlastendes Hilfsmittel nutzen wollen.
Neben den herkömmlichen Standard-Rollstühlen gibt es viele weitere Varianten und Ausführungen. Eine der bekanntesten Varianten sind die sogenannten Aktivrollstühle. Diese werden so genannt, weil sie aufgrund ihrer individuellen Bauteile ihren Benutzern ein erhöhtes Maß an Aktivität bieten. In der Regel werden Aktivrollstühle (auch Adaptivrollstühle genannt) von Menschen genutzt, die dauerhaft an einen Rollstuhl gebunden sind. Unter dem Begriff Aktivrollstuhl fallen zudem Kinder- und Sportrollstühle.
Auch spezielle Leichtgewichtrollstühle gewinnen immer mehr an Beliebtheit, denn durch ihr geringes Gewicht werden die Nutzer entlastet. Außerdem gibt es spezielle Pflegerollstühle, Dusch- und Toilettenrollstühle, Kombi-Varianten (Rollator-Rollstühle), Treppenrollstühle sowie Transportrollstühle. Alle Modelle bieten einzigartige Funktionen, um eine möglichst große und effektive Hilfe im Alltag zu bieten. Auch gibt es spezielle Elektrorollstühle mit Sprachsteuerung oder Steuerung durch die Augen.
Zuletzt werden Rollstühle auch aufgrund ihrer Antriebsweise unterschieden. So gehören Rollstühle mit Hebelantrieb, restkraftunterstützende Greifreifenantriebe und Doppelgreifreifen (Einarmantrieb) sowie mit anderen Zusatz-Antrieben zu dieser Kategorie. Egal in welcher Lebenslage Sie einen Rollstuhl benötigen – die Auswahl ist groß und wir bieten Ihnen mit Sicherheit ein Ihren Bedürfnissen entsprechendes Modell.
Wer einen Rollstuhl benötigt, bekommt diesen von seiner Krankenkasse ohne größere Kosten per Rezept. Es wird lediglich eine kleine Zuzahlung (in der Regel ca. 10€) fällig – egal, ob es sich um einen Standard-Rollstuhl oder um ein besonderes Elektromodell handelt. Jedoch wird die Krankenkasse nur dann einen speziellen Rollstuhl genehmigen, wenn dieser unbedingt nötig ist. Ist dies nicht der Fall, bekommen Sie ein Standard-Modell. Auch geht der Rollstuhl nicht in Ihren Besitz über, denn bei temporärer Nutzung müssen Sie diesen wieder zurückgeben. Aus diesem Grund erhalten Sie in den meisten Fällen keinen fabrikneuen Rollstuhl, sondern häufig ein bereits gebrauchtes Modell.
Wenn Sie ein hochwertigeres Modell anstreben, ist in der Regel eine private Zuzahlung nötig. Günstige Modelle beginnen bei niedrigen dreistelligen Beträgen. Luxuriöse Elektrorollstühle können jedoch bis zu 10.000€ kosten. Dazwischen liegen unzählige weitere Preisklassen und Ausführungen. Kaufen Sie privat einen Rollstuhl, geht dieser selbstverständlich in Ihren Besitz über.
Achtung: Wenn Sie den Rollstuhl über Ihre Krankenkasse geliehen haben, kümmert sich diese auch um Reparatur und Wartung. Haben Sie privat ein Modell gekauft, dann tragen Sie selbst die Kosten.
Damit Rollstühle die von Ihnen erwarteten Bedürfnisse erfüllen und sowohl Sie als auch Ihre Begleitperson weitestgehend entlasten, bieten Hersteller eine Vielzahl an Zusatz-Antrieben an. So werden die Funktionen eines manuellen Rollstuhls erweitert, was sich wiederum kraftunterstützend auswirkt. Einige Beispiele sind: Rollstühle mit Hubvorrichtung, Rollstuhl-Zuggeräte, Rollstuhl-Schubgeräte, Rollstuhl-Aufsteckantriebe, Rollstühle mit Stehvorrichtung und Spezialrollstühle für Kinder.
Viele Modelle können Sie einfach online kaufen, ohne dass eine Anpassung oder eine Probefahrt nötig ist. Es gibt jedoch spezielle Adaptiv- und Aktivrollstühle, die eine Anpassung benötigen. Diese Anpassung sollten Sie zusammen mit einer Beratung vor Ort im Sanitätshaus durchführen. Wer sich allerdings gut auskennt, kann die benötigten Komponenten direkt online bestellen.
Tipp: Achten Sie beim Kauf eines Rollstuhls unbedingt auf die Breite der Sitzfläche, sowie dessen Belastbarkeit. Menschen mit Übergewicht benötigen oft spezielle Modelle.
Weiterhin ist zu beachten, dass diese Rollstühle meist ohne Zubehör wie z.B. Taschen, Halterungen, Kippschutz, Schirm oder behindertengerechten Sitzelementen verkauft werden und nach den eigenen Bedürfnissen ergänzt werden müssen.
Tipp: Wenn Sie sich ein individuelles Design bei Ihrem Rollstuhl wünschen, stehen Ihnen Speichenschützer in vielen verschiedenen Farben und Motiven zur Verfügung.
Ein Rollstuhl eignet sich für nahezu alle Menschen, die aus bestimmten Gründen nicht eigenständig Gehen können. Dazu zählen insbesondere Senioren und Gehbehinderte sowie Menschen nach Operationen, schweren Krankheiten oder längeren Krankenhausaufenthalten.
Rollstühle unterscheiden sich anhand folgender Kriterien:
o Rahmen
o Sitzhöhe (sollte der Körpergröße angepasst sein)
o Tragkraft und Gewicht
o Zubehör
o Zusammenklappbar
o Elektrisch oder nicht elektrisch
o Anwendungsort (Bad, Outdoor, Indoor)
o Antrieb
Nein, aber ein Großteil lässt sich falten.
Ja, die Krankenkasse bezahlt einen bestimmten Satz, mit dem ein günstiger Rollstuhl angeschafft werden kann. Wer ein höherwertiges Modell erwerben möchte, muss jedoch eine sogenannte „wirtschaftliche Aufzahlung“ entrichten. Wird aufgrund einer schweren Behinderung oder Erkrankung ein teureres Modell benötigt, wird dieses (sofern der Arzt ein Rezept dafür ausstellt) auch von der Krankenkasse übernommen.
Ja, Rollstühle, Kinderwägen und Rollatoren dürfen im Hausflur abgestellt werden. Allerdings müssen sie möglichst platzsparend untergebracht werden.
Egal, ob Gurt, Kopfstütze, Seitenstütze oder Antikippvorrichtung – bei einem Rollstuhl gibt es viele Möglichkeiten die Sicherheit des Benutzers zu maximieren. Das wichtigste Merkmal ist selbstverständlich die Qualität, denn nur wenn der Rollstuhl gut verarbeitet ist, können Sie sich auch sicher fortbewegen. Beachten Sie deshalb, ob Ihr Wunschrollstuhl die EU-Richtlinien 93/42/EWG erfüllt.
Rollstühle gibt es in verschiedenen Ausführungen. Erst einmal wird zwischen Elektro-Rollstühlen und manuellen Rollstühlen unterschieden. Zudem spielt der Anwendungsort eine große Rolle. So gibt es etwa spezielle Dusch-, Treppen- und Toilettenrollstühle oder Outdoor-Rollstühle.
Streng genommen zählen Elektro-Rollstühle zu den Elektromobilen. Demnach wird vielmehr zwischen Scootern und Elektro-Rollstühlen unterschieden. So sind Scooter meist mit einem Lenker ausgestattet und erinnern mehr an einen Elektroroller, wohingegen Elektro-Rollstühle vom Aussehen den manuellen Rollstühlen ähneln. Scooter werden vermehrt im Außenbereich und für den Einkauf eingesetzt, Elektro-Rollstühle in der Regel aufgrund ihrer geringeren Größe im Innenbereich und nur bei gut befahrbarem Untergrund im Außenbereich. Zudem werden E-Mobile nicht angepasst, wohingegen Elektrorollstühle individuell an das Krankheitsbild des Betroffenen angepasst werden müssen.
Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.