Neben Prothesen für Fuß, Bein und Brust gibt es weitere Prothesen für obere Extremitäten und Augen. Um diese künstlichen Körperteile - oder die künstliche Verbindung - problemlos in den Körper integrieren zu können, wird unterschiedliches Zubehör benötigt. Aus diesem Grund finden sich in der Kategorie „Sonstige Prothesen“ viel Zubehör, entweder zur Verbindung und Haftvermittlung zwischen Stumpf und Prothese oder zur Formgebung und Anpassung.
Die Formgebung und Anpassung wird mit Hilfsmitteln wie etwa formgebenden Prothesenverkleidungen, stoßdämpfenden Elementen, Justierelementen, Torsionsadaptern sowie Verlängerungsrohren erzielt.
Zur Verbindung und Haftvermittlung hingegen steht folgendes Zubehör zur Verfügung: Schaftadapter, Schaftansätze, Adapterschalen, Schraubadapter, energiespeichernde Verbindungselemente, Anschlusskappen zur Prothesenbekleidung, Traggurte, Liner zur Haftvermittlung und als Weichteilersatz, Verschlusskonstruktionen, Zuschuss zur Prothesenfixierung, Hüftexartikulationsschäfte, Hemipelvektomieschäfte, Interimsschäfte bei Hüftexartikulation oder Hemipelvektomie, HTV-Silikoninnenschäfte, proximale Befestigungshüllen, Weichwaninnenschäfte sowie Zusätze für Hüftschaftsysteme.
Um die Prothesen problemlos in den Körper integrieren zu können und um eine optimale Nutzung erzielen zu können, stehen Betroffenen Prothesenstrümpfe, Ventile, Einziehsets, Anziehhilfen, Silikonsprays und Anziehstrümpfe zur Verfügung. Aber auch Kunstaugen aus verschiedenem Material, künstliche Brustwarzen, Schutzvorrichtungen, Beinschienen, sonstige Sonderanfertigungen für Betroffene und Prothesenhüftgelenke mit mechanischer Streckunterstützung oder Feststellung gehören dazu.
Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka
Zuletzt bearbeitet am 24.01.2023 von: Bettina Morich (Redakteurin)
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Wenn beispielsweise durch einen Unfall oder eine Tumorerkrankung das Auge entfernt werden muss, kann eine Augenprothese aus Glas oder Kunststoff das vorherige Erscheinungsbild des Gesichts wiederherstellen. Hierfür bieten sich verschiedenen Arten von „Glasaugen“, wie Augenprothesen umgangssprachlich genannt werden, an, die sich in Material und Form unterscheiden. Die Augenprothese wird dem echten Auge nachgebildet, oft, indem sich an dem noch intakten Auge orientiert wird. Bei der Art der Prothese kommt es stark darauf an, wie weit das Auge noch erhalten ist, denn alle Augenprothesen werden an die individuelle Beschaffenheit der Augenhöhle oder des noch bestehenden Auges angepasst. Ist etwa der Augapfel noch vorhanden, dann kann hier eine Prothese verschrieben werden, die sich über den Augapfel legt. In anderen Fällen wird die Prothese in die Augenhöhle eingesetzt. Auch bei Defekten am Augenlid können Prothesen zum Einsatz kommen. In vielen Fällen ist das „Glasauge“ nicht nur eine kosmetische Korrektur. Da durch die Prothese die Augenhöhle gestützt wird und nicht einfallen kann, hilft sie auch, die Struktur des Gesichts zu erhalten.
Eine Sonderform der Augenprothese ist die Eptithese. Hier wird nicht nur das Auge ersetzt, sondern auch andere Teile des Gesichts. Das künstliche Auge liegt dabei nicht in der Augenhöhle, sondern wird in die Epithese integriert.
Die Prothese wird genau an den Patienten angepasst, deswegen muss sie von extra dafür ausgebildeten Herstellern, den sogenannten Ocularisten, angefertigt werden. Je nach Material kann es sein, dass die Prothese jährlich erneuert werden muss. Die Kosten werden von der Kasse übernommen, jedoch kann es durch die Rezeptgebühr zu geringen Zuzahlungen von bis zu 10€ kommen.
Das „Glasauge“ wird normalerweise Tag und Nacht getragen, dabei darf natürlich die regelmäßige Reinigung nicht vernachlässigt werden. Ansonsten ist ein normaler Alltag mit einer Augenprothese möglich, nur bei bestimmten Sportarten, wie beispielsweise Tauchen, sollte vorher Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden. Bei Ballsportarten kann eine Schutzbrille hilfreich sein, damit die Augenprothese geschützt ist. Auch bei bestimmten handwerklichen Tätigkeiten bietet es sich an, eine Schutzbrille zu tragen, damit die Prothese nicht beschädigt wird. Der Arzt oder Ocularist sollte hierzu informieren.
Armprothesen kommen dann zum Einsatz, wenn ein Teil der Hand oder des Arms, fehlt. Sofern der komplette Arm abgenommen werden musste, kommen auch Schulterprothesen zum Einsatz. Durch spezielle Techniken können die Gelenke von Schulter und Ellenbogen simuliert werden. Hierfür gibt es verschiedene Systeme, die sich danach richten, wie stark die Bewegung unterstützt werden muss. Um die besten Ergebnisse zu erzielen bietet sich eine Beratung im Sanitätshaus an. Hier kann besprochen werden, welchen Funktionsumfang die Prothese haben soll. Darüber hinaus muss beispielsweise geklärt werden, ob die Mechaniken für Gelenke durch Eigen- oder Fremdkraft angetrieben werden. Sofern sich für den Nutzer ein Vorteil durch die Prothese ergibt, kann die Kasse die Kosten übernehmen. Allerdings sollte hier zur Sicherheit noch einmal Rücksprache gehalten werden.
Jede Prothese richtet sich nach den Gegebenheiten des Stumpfes. Die Bewegungsfähigkeit der noch vorhandenen Gliedmaßen soll dabei so wenig wie möglich eingeschränkt werden. Mit der richtigen Prothese ist auch das Greifen oder Halten von Gegenständen wieder möglich. Hierfür werden aber komplexere mechanische oder elektrische Systeme benötigt.
Da es sich bei Prothesen teilweise um komplexe medizinische Anfertigungen handelt, gibt es natürlich auch hier jede Menge Zubehör. Dieses richtet sich danach, wo sich die Prothese befindet, und welchen Zweck sie erfüllen soll. Zum Zubehör zählen zum Beispiel Steuerungssysteme, die verschieden feine Bewegungen zulassen, Akkusysteme und Steuerungselemente.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Adapter und Fixierungen. Je nach Modell kann so der Halt der Prothese verbessert werden. Auch Zugbänder gehören in die Kategorie Zubehör. Damit kann die Prothese bewegt werden, was den Alltag sehr erleichtern kann.
Natürlich gibt es auch Zubehör, das verschiedene Prothesen miteinander verbinden kann.
Was gibt es für Prothesen und wofür werden sie benötigt?
Für eigentlich jedes fehlende Körperteil kann eine Prothese erstellt werden. Teilweise dienen die Prothesen nur dazu, das äußere Erscheinungsbild zu wahren. Andere können durch verschiedenes Zubehör aber auch ein Stück weit das fehlende Körperteil ausgleichen.
Welches Zubehör gibt es für Prothesen?
Für die verschiedenen Prothesen gibt es auch verschiedenes Zubehör. Es gibt beispielsweise Systeme, die die Prothesen bewegen können, Halterungen, damit die Prothese besser sitzt, oder Verbindungsstücke. Aufschluss darüber, welches Zubehör Sinn macht, ergibt eine Beratung im Sanitätshaus.
Worin unterscheiden sich die verschiedenen Prothesen?
Prothesen unterscheiden sich in Material, Funktionsumfang und Zubehör.
Werden Prothesen von der Krankenkasse übernommen?
Ja, da Prothesen im Hilfsmittelverzeichnis aufgeführt sind, können die Kassen die Kosten übernehmen. Allerdings kann es durch die Rezeptgebühr zu geringen Zuzahlungen bis ca. 10€ kommen.
Wo kann ich Prothesen kaufen?
Da Prothesen immer an den Träger angepasst werden müssen, ist es ratsam sich beim Erwerb an ein Sanitätshaus zu wenden.
Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.