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Thrombose
Zeichnung eines Beines mit sichtbaren Venen

Thrombose – Symptome & Behandlung 

Von einer Thrombose wird gesprochen, wenn ein Blutgerinnsel (ein Thrombus) ein Gefäß, oder eine Vene, immer weiter verstopft. Eine schnelle Diagnose und Behandlung sind hier besonders wichtig, denn eine Gefahr von weiteren Erkrankungen besteht.


In der Regel ist die Gerinnung des Blutes für den Körper nützlich, da sie ihm hilft offene Wunden wieder zu verschließen. Doch es kann passieren, dass das Blut an einem falschen Ort im Körper gerinnt. Dieses kann ein Blutgefäß, oder eine Vene verschließen, was die Mediziner „Thrombose“ nennen. Dabei verstopfen vor allem die Venen im Bein- sowie im Beckenbereich. Vermehrt tritt sie, in den tiefen Beinvenen auf, was Schmerzen, Überwärmung und Schwellung nach sich ziehen kann. Das Risiko besteht darin, dass sich die Blutgerinnsel lösen und über den Blutstrom, über das Herz, in die Lungen verschleppt werden können. Wenn dies geschieht, besteht die Gefahr einer Lungenembolie, bei der das Blutgerinnsel in die Lunge wandert und dort lebenswichtige Blutgefäße verschließen kann.


Die Thrombose ist eine sehr gefährliche Erkrankung, bei der die Größe und folglich die Schwere des Blutgerinnsels von Bedeutung sind. Je größer das Gerinnsel ist, desto gefährlicher ist die Thrombose für den Patienten. In Deutschland sterben daran jährlich 40.000-100.000 Menschen . Damit gehört die Thrombose, nach dem Herzinfarkt und dem Schlaganfall, zu den dritthäufigsten Todesursachen der Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Achtung: Dieser Artikel dient lediglich der Information, er ersetzt keinen Arztbesuch und ist nicht zur Diagnose geeignet.

Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka

Zuletzt bearbeitet am 6.02.2023 von: Bettina Morich (Redakteurin)

Inhaltsverzeichnis
  • Ursachen
  • Symptome
  • Behandlung
  • Vorbeugung
  • FAQ
Ursachen

Ursache einer Thrombose

Zwei Lungenflügel im Comic-Stil

Der Blutkreislauf ist dafür zuständig, das Gewebe des Körpers mit Blut zu versorgen. Dabei transportieren Arterien das sauerstoffreiche Blut in die einzelnen Organe. Der Muskel, welcher diesen Kreislauf ermöglicht, ist das Herz, das das Blut durch den Körper pumpt. Die Venen sammeln anschließend das sauerstoffarme Blut und leiten es wieder zum Herzen zurück. Daraufhin gelangt es zur Lunge, wo es erneut mit Sauerstoff angereichert wird und der Kreislauf so erneut startet. Innerhalb dieses Kreislaufes kann es passieren, dass das Blut in einer Vene gerinnt. Es wird dann von einer Venenthrombose gesprochen. Dabei sind vor allem drei Faktoren von Bedeutung, welche auch als Virchowsche Trias definiert werden: Die Verlangsamung des Blutflusses, die „Verdickung“ des Blutes und die Veränderung der Gefäßwand. 


Diese Virchowsche Trias können unterschiedliche Ursachen haben, die ausschlaggebend für eine Thromboseerkrankung sind.

- Bettlägerigkeit kann eine Ursache für eine Thrombose sein. Wenn man für einen längeren Zeitraum, zum Beispiel durch einen Knochenbruch, im Bett liegen muss, kann die Durchblutung der Beine gestört werden. Dies liegt daran, dass die Beine nicht bewegt werden.

- Eine weitere Ursache kann eine angeborene Blutgerinnungsstörung sein. Dies kann beispielsweise dazu führen, dass das Blut schneller gerinnt als bei Menschen, die einen gesunden Blutkreislauf haben.

- Ebenfalls können bei Operationen und Unfällen/Verletzungen Blutgefäße verletzt werden, was zur Folge hat, dass der Körper das Gerinnungssystem aktiviert.

- Zu dem kann ein Flüssigkeitsmangel Auslöser für eine Thrombose sein. Dabei wird das Blut „dicker“ fließt deswegen langsamer durch die Venen und begünstigt so die Gerinnung des Blutes

Darüber hinaus gibt es viele weitere Faktoren, die eine Thrombose begünstigen und das Risiko daran zu erkranken erhöhen. Hierunter zählen beispielsweise:

- Eine vorherige Thrombose

- Ein höheres Alter ab 60 Jahren

- Rauchen

- Ausgeprägte Krampfadern und Herzschwäche

- Längere Reisen mit langen Sitzphasen


Es wird zwischen der akuten Venenerkrankung (Thrombose) und der chronischen (vor allem Krampfadern und venöse Insuffizienz) unterschieden. Dabei stehen beide Formen in einer Wechselbeziehung und begünstigen sich jeweils gegenseitig. So können Krampfadern die Entstehung von Thrombosen fördern und umgekehrt. Die chronische venöse Insuffizienz bildet im schlimmsten Verlauf den Endstand beider Krankheitsverläufe.

Frauen haben im Allgemeinen ein erhöhtes Thromboserisiko, bei ihnen treten Thrombosen demnach häufiger auf als bei Männern. Dies liegt unter anderem daran, dass Frauen häufig Hormonpräparate zu sich nehmen und Schwangerschaften durchlaufen. 

Symptome

Thrombose erkennen - Symptome und Anzeichen

Krankenbett mit Kreuz darüber

Eine schnelle Behandlung kann die Beschwerden einer Thrombose reduzieren und Folgeschäden verhindern. Um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen, sind die Symptome für Patienten und Mediziner wichtig. Zu diesen zählt unter anderem der thrombotische Verschluss.

Hierbei verschließt sich eine Beinvene, was zu einem Abflusshindernis führen kann, welches kurzfristige Schwellungen und Schmerzen im Bein auslösen kann. Vor allem bei bettlägerigen Menschen gibt es jedoch meist keine Symptome, weswegen die einzelnen Risikofaktoren einer Thrombose herbeigezogen werden und mit dem Betroffenen abgeglichen werden.


Es treten in der Regel unterschiedliche Beschwerden auf, welche mit einer Thrombose einhergehen. Hierunter zählen beispielsweise:

- Spannungsgefühl und Schweregefühl in den Beinen oder Füßen

- Schwellung der Beine und Unterschenkel

- Rötliche und/oder bläuliche Verfärbung der Haut in den betroffenen Gebieten

- Schmerzen in den Beinen, welche einem Muskelkater ähneln

- Wärmere Haut am betroffenen Bein


Darüber hinaus sind sichtbare Venen ein Indiz. Wenn das Blut nicht mehr wie gewohnt über die Venen abfließen kann, dann sucht es sich in manchen Fällen einen Umweg. Dabei fließt das Blut durch Venen, welche näher an der Hauptoberfläche liegen. Diese werden auch als „Warnvenen“ bezeichnet. In besonders schweren, aber auch seltenen Fällen, kann eine schwere Venenthrombose die Folge sein. Dabei verschließen sich alle Venen eines Beins und es kann kein Blut mehr abfließen. Hierbei ist eine rasche Therapie nötig, um das absterbende Bein zu retten.

Bei einer unentdeckten Thrombose, oder bei einer nicht anspringenden Therapie, kann es zu dauerhaften Schädigungen der Venen kommen. In der Medizin wird dabei vom postthrombotischen Syndrom gesprochen. Bei diesem Syndrom kann das Blut nicht ordentlich abfließen und staut sich zu Krampfadern zusammen.

Behandlung

Therapie und Behandlung einer Thrombose

Männliche Person mit Lupe zur Vergrößerung des Herzens

Mit Hilfe des Ultraschalles und der Farbduplexsonografie lassen sich Blutgefäße und der Fluss des Blutes untersuchen. Wenn trotz eines Verdachts keine eindeutige Beurteilung gemacht werden kann, wird eine sogenannte Phlebografie (Röntgendarstellung der Venen) durchgeführt.


Eine Thrombose wird in der Regel für einige Tage im Krankenhaus behandelt. Für die Behandlung wird ein schnellwirkendes Medikament verabreicht, wie beispielsweise Heparin, welches als intravenöse Dauerinfusion eingesetzt wird. Das betroffene Glied wird zu dem ruhig und hoch gelagert. In seltenen Fällen wird das Blutgerinnsel operativ entfernt, oder mit Hilfe eines Katheters beseitigt.


Darüber hinaus wird nach der akuten Versorgung eine dreimonatige, medikamentöse Therapie empfohlen, bei der ein gerinnungshemmendes Medikament verwendet wird. Bei Patienten, welche keine gerinnungshemmenden Medikamente nehmen können, wird ein Metallfilter in die große Vene oberhalb der Niere eingesetzt, welche aufkommende Blutgerinnsel auffangen kann. Damit soll verhindert werden, dass die Gerinnsel aus dem Bein zur Lunge wandern können. In den meisten Fällen werden für die Langzeittherapie Anti-Thrombose-Strümpfe eingesetzt.(Quelle)

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Vorbeugung

Thrombose vermeiden und vorbeugen

Infusionsbeutel

Man kann einer Thrombose auch entgegenwirken und das Risiko daran zu erkranken verringern. Empfohlen wird sich täglich zu bewegen und darauf zu achten, kein Übergewicht zu haben. Diese Empfehlung ist jedoch bislang unzureichend untersucht und baut auf die Annahmen der Risikofaktorenanalyse auf. Nach einem Aufenthalt im Krankenhaus wird zu dem geraten, so schnell wie möglich wieder kleine Übungen mit dem Bein/Fuß zu machen, um die Durchblutung des Beines zu fördern. Bei einem erhöhten Risiko werden zusätzlich Anti-Thrombose-Strümpfe und/oder Medikamente empfohlen. Es sollte auf ausreichend Bewegung geachtet werden sowie genügend getrunken werden. Darüber hinaus spielt der Verzicht auf Rauchen eine große Rolle. Es sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet und langes Sitzen und Stehen vermieden werden. 

FAQ

Häufige Fragen zum Thema Thrombose

Was versteht man unter einer Thrombose?

Die Mediziner sprechen von der Gefäßerkrankung „Thrombose“, wenn ein Blutgerinnsel eine Vene, oder ein Gefäß verstopft. Dabei gerinnt das Blut innerhalb der Vene und verhindert den Blutfluss. Ein solches Blutgerinnsel entsteht im Bein- und Beckenbereich, tritt aber in den meisten Fällen in den tiefen Beinvenen auf.

Wie entsteht eine Thrombose?

Eine Thrombose entsteht, wenn ein Blutgerinnsel eine Vene oder ein Gefäß verstopft. Es haben sich drei Faktoren einer Thrombose herausgestellt, welche als Virchowsche Trias definiert werden: Die Verlangsamung des Blutflusses, die „Verdickung“ des Blutes und die Veränderung der Gefäßwände. Die Virchowsche Trias haben unterschiedliche Ursachen.

- Bettlägerigkeit kann eine Ursache für eine Thrombose sein. Hierbei wird die Durchblutung der Beine gestört, da diese nicht regelmäßig bewegt werden.

- Ebenso kann eine angeborene Blutgerinnungsstörung ein Grund für eine Thrombose sein.

- Bei Operationen und Unfällen/Verletzungen können Blutgefäße verletzt werden, was zur Folge hat, dass der Körper das Gerinnungssystem aktiviert. Dabei kann das Blut jedoch an den „falschen“ Stellen gerinnen und so eine Thrombose begünstigen.

- Ein Flüssigkeitsmangel kann auch Auslöser einer Thrombose sein. Dabei wird das Blut „dicker“ und kann nur noch langsamer durch die Arterien fließen.

Es gibt zudem noch weitere Faktoren, wie beispielsweise eine vorherige Thromboseerkrankung, ein höheres Alter ab 60 Jahren, Rauchen, ausgeprägte Krampfadern und Herzschwäche sowie längere Reisen mit langen Sitzphasen.

Was sind typische Symptome einer Thrombose?

Bei einer Thromboseerkrankung treten verschiedenste Symptome auf. Diese reichen von Spannungs- und Schweregefühle in den Beinen, über Schwellungen in den betroffenen Bereichen, bis hin zu Schmerzen, welche einem Muskelkater ähneln. Darüber hinaus kann sich die Haut rötlich, oder bläulich verfärben. Ebenso sind sichtbare Venen und Krampfadern Indizien einer Thrombose.

Wie viele Menschen leiden an einer Thrombose?

Jährlich leiden etwa 900.000 Menschen an den Folgen einer Thrombose, wobei eine hohe Dunkelziffer nicht auszuschließen ist. An einer Venenthrombose erkranken 100.000 Menschen in Deutschland. Einer der schlimmsten Verlaufsformen der Thrombose stellt die Lungenembolie dar. In Deutschland sterben bis zu 40.000 Menschen jährlich an dieser Erkrankung.

Ist eine Thrombose behandelbar?

Ja, eine Thrombose ist behandelbar. Mit Hilfe von Ultraschall und der sogenannten Farbduplexsonografie können Ärzte den Fluss des Blutes untersuchen und eine Verstopfung der Gefäße und Venen entdecken. Wenn diese Untersuchung keinen Erfolg zeigt, kann darüber hinaus die Phlebografie angewendet werden, bei der mit Röntgenstrahlung die Venen sichtbar gemacht werden können. Wird eine Thrombose diagnostiziert, wird diese meist im Krankenhaus behandelt. Für die Behandlung werden schnellwirkende Medikamente eingesetzt, wie beispielsweise Heparin, welches intravenös verabreicht wird. Ebenfalls wird das betroffene Glied ruhig und hoch gelagert. In den seltensten Fällen wird ein Blutgerinnsel operativ entfernt, oder mit Hilfe eines Katheters beseitigt.

Nachdem die akute Versorgung im Krankenhaus stattgefunden hat, wird  eine dreimonatige, medikamentöse Therapie empfohlen, bei der gerinnungshemmende Medikamente eingesetzt werden. Es kann jedoch sein, dass Patienten diese Medikamente nicht einnehmen können. In solchen Fällen wird ein Metallfilter in die große Vene oberhalb der Niere eingesetzt, welcher auftretende Blutgerinnsel auffangen kann..

Kann man einer Thrombose vorbeugen?

Ja, das kann man. Es wird empfohlen, sich täglich zu bewegen und darauf zu achten, kein Übergewicht zu haben. Nach dem eine Thrombose im Krankenhaus behandelt wurde, wird geraten, so schnell wie möglich wieder kleinere Übungen mit dem Bein/ Fuß zu machen, um die Durchblutung zu fördern. Zusätzlich wird ein Anti-Thrombose-Strumpf eingesetzt, um das Risiko einer Erkrankung zu verringern. Es sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Außerdem spielt der Verzicht auf das Rauchen eine große Rolle.


Prof. Dr. Martin Przewloka PortraitProf. Dr. Martin Przewloka
Über den Autor:

Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.

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