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Blasenentzündung
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Blasenentzündung (Zystitis) - Symptome und Behandlung

Die Blasenentzündung, auch Harnwegsinfekt oder Zystitis genannt, kennen viele. Vor allem Frauen sind davon betroffen. Mehr als die Hälfte erkrankt laut Techniker Krankenkasse mindestens einmal im Leben an einer Blasenentzündung. Aber auch Männer können an einer Zystitis erkranken. Das Risiko an einer Blasenentzündung zu erkranken, steigt zudem mit dem Alter. Laut BARMER GEK leiden Menschen über 80 Jahre am häufigsten an Blasenentzündungen.

Escherichia coli-Bakterien sind neben Streptokokken und anderen Bakterien die häufigsten Auslöser. Die Bakterien können vom After über die Harnröhre in die Blase gelangen. Dies erklärt auch, wieso Frauen so viel häufiger von Blasenentzündungen betroffen sind als Männer, da bei Ihnen After und Harnröhreneingang viel näher zusammen liegen. Zudem ist die Harnröhre vergleichsweise kürzer, sodass Keime leichter und schneller in die Blase gelangen können.

Risikofaktoren der Zystitis sind unter anderem Schwangerschaft, ein schwaches Immunsystem, häufiger Geschlechtsverkehr, falsche Intimpflege (Abwischen von hinten nach vorne), Unterkühlung, Harnstau und Dauerkatheter. Gerade bei pflegebedürftigen Menschen mit Blasenkatheter sollten pflegende Personen auf die richtige Intimhygiene, auf eine sachgemäße Reinigung des Katheters sowie auf die richtige Wahl beim Material des Katheters achten.

Achtung: Dieser Artikel dient lediglich der Information, er ersetzt keinen Arztbesuch und ist nicht zur Diagnose geeignet.

Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka

Zuletzt bearbeitet am 30.01.2023 von: Bettina Morich (Redakteurin)

Inhaltsverzeichnis
  • Symptome und Varianten
  • Pflege und Behandlung
  • Besonderheiten
  • FAQ
Symptome und Varianten

Symptome von Blasenentzündung (Zystitis)

Toilette, da häufiges Wasserlassen bei einer Blasenentzündung

Folgende Symptome können bei einer Blasenentzündung auftreten:

  • Starker und andauernder Harndrang
  • Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen
  • Erschwertes Wasserlassen (oft nur wenige Tropfen)
  • Geruch und Trübung des Urins
  • Blut im Urin
  • Inkontinenz
  • Krämpfe im Unterleib

Man unterscheidet zwei Arten der Blasenentzündung.

Die akute Zystitis

In den meisten Fällen handelt es sich bei Blasenentzündungen um die eher harmlose, wenn auch oft schmerzhafte, akute Zystitis. Diese klingt meist nach etwa drei Tagen ab.

Die chronische Zystitis

Dauert die Blasenentzündung länger als ein paar Tage an, kann es sich um eine chronische Zystitis handeln. Solche Fälle treten allerdings vergleichsweise selten auf. Die Symptome unterscheiden sich nicht von der einer akuten Zystitis. Bei der chronischen Blasenentzündung unterscheidet man zwischen immer wiederkehrenden „normalen“ Blasenentzündungen und der „interstitiellen“ Zystitis. Bei letzterer lassen sich keine Keime oder Bakterien im Blut nachweisen. Auch die Ursachen sind hierbei nicht geklärt. Tritt eine Blasenentzündung immer wieder auf (Faustregel: mehr als drei Mal im Jahr) zählt sie ebenfalls zu den chronischen Blasenentzündungen.

Pflege und Behandlung

Harnwegsinfekt - Hausmittel und Behandlung einer Zystitis

Mann mit Blasenschmerzen

Die Behandlung von Blasenentzündungen hängt unter anderem davon ab, ob es sich um eine akute und leichte oder um eine länger anhaltende Zystitis handelt. Bei einer leichten Blasenentzündung können Hausmittel (zwei bis vier Liter pro Tag trinken, Unterleib warmhalten) und Schmerzmittel ausreichen. Vielleicht ist sogar dies nicht nötig und die Blasenentzündung verschwindet von allein. Klingen die Symptome spätestens nach drei Tagen nicht ab oder bekommen Sie häufiger Blasenentzündungen, sollten Sie zum Arzt gehen. Unter Umständen wird er Ihnen Antibiotika oder andere Medikamente verschreiben.

Männer, Kinder, schwangere Personen und Menschen mit  Diabetes  oder Immunschwäche-Krankheiten sollten beim Verdacht auf eine Blasenentzündung sofort zum Arzt gehen.

Vorbeugen können Sie einer Blasenentzündung durch regelmäßiges Wasserlassen, warme Kleidung und die richtige Intimhygiene (Abwischen von vorne nach hinten; verwenden Sie am besten nur Wasser, keine Shampoos oder Intim-Deo). Trinken Sie zudem, wenn möglich, zwei bis drei Liter am Tag.


Besonderheiten

Blasenentzündung, Zystitis und Harnwegsinfekt bei Männern und Frauen

Während Blasenentzündungen bei Frauen zwar öfter aber meistens unkompliziert verlaufen, ist eine Zystitis bei Männern oft mit einer Prostataentzündung verbunden bzw. wurde durch diese ausgelöst. Bei älteren Männern nimmt die Wahrscheinlichkeit an Zystitis zu erkranken zu. Denn bei ihnen vergrößert sich die Prostata. Diese drückt dann auf die Blase, sodass manchmal nicht der komplette Urin entleert werden kann. Die Rückstände können dann zu einer Blasenentzündung führen.


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FAQ

Häufige Fragen zum Thema Blasenentzündung, Zystitis und Harnwegsinfekt

Was ist eine Blasenentzündung?

Bei Blasenentzündungen handelt es sich meistens um Infektionen der Harnwege. Diese werden vorwiegend durch Bakterien wie Escherichia coli-Bakterien oder Streptokokken hervorgerufen. Seltener sind Viren oder Pilze die Auslöser. Die genannten Keime gelangen von außen über die Harnröhre in die Harnwege. Die Escherichia coli-Bakterien sind Bestandteil jeder menschlichen Darmflora. Zum Teil können Sie, gerade bei Frauen, vom After in die Harnwege gelangen und dort eine Entzündung hervorrufen. Achten Sie deswegen beim Abwischen immer darauf von vorne nach hinten zu wischen, sodass möglichst keine Bakterien übertragen werden.

Was kann man gegen eine Blasenentzündung unternehmen?

Frauen, die unter einer leichten Blasenentzündung leiden, können auf Hausmittel zurückgreifen. Dazu gehört viel zu trinken (2-4 Liter pro Tag, bestenfalls Wasser oder Tee), sich und den Unterleib zum Beispiel mit einer Wärmflasche warm zu halten sowie häufiges Wasserlassen. So sorgt man dafür, dass die Keime schnell aus den Harnwegen gespült werden.Männer, Kinder, schwangere Personen und Menschen mit Diabetes oder Immunschwäche-Krankheiten sollten beim Verdacht auf eine Blasenentzündung jedoch zum Arzt gehen. Dies gilt auch für Frauen, deren Symptome spätestens nach drei Tagen nicht abgeklungen sind, oder Frauen, die häufig Blasenentzündungen bekommen. Auch bei aufkommendem Fieber sowie bei Rückenschmerzen empfiehlt sich der Arztbesuch. Denn dann liegt der Verdacht auf eine Nierenbeckeninfektion vor.

Wie kann ich eine Blasenentzündung verhindern?

Eine Blasenentzündung lässt sich nicht mit 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit verhindern, jedoch gibt es ein paar Dinge, die Sie beachten können, um einer Erkrankung vorzubeugen. Dazu gehört neben regelmäßigem Wasserlassen (nicht warten bis die Blase komplett voll ist) und ausreichender Flüssigkeitszufuhr (2-3 Liter am Tag) auch die richtige Intimhygiene. Wischen Sie bei Toilettengängen nie von hinten nach vorne, sondern von vorne nach hinten ab. Benutzen Sie beim Waschen vorzugsweise Wasser und keine Shampoos oder Intimsprays. Achten Sie außerdem darauf nicht zu frieren, besonders an den Füßen.

Ab wann muss man zum Arzt?

Männer, Kinder, schwangere Personen und Menschen mit Diabetes oder Immunschwäche-Krankheiten sollten beim Verdacht auf eine Blasenentzündung zum Arzt gehen. Dies gilt auch für Frauen, deren Symptome spätestens nach drei Tagen nicht abgeklungen sind oder Frauen, die häufig Blasenentzündungen bekommen. Auch bei aufkommendem Fieber sowie bei Rückenschmerzen empfiehlt sich der Arztbesuch. Denn dann liegt der Verdacht auf eine Nierenbeckeninfektion vor.

Wie merkt man, dass man eine Blasenentzündung hat?

Wenn sie einen starken Harndrang verspüren, der auch nach Toilettengängen nicht abklingt, sowie Schmerzen oder ein Brennen beim Wasserlassen verspüren, leiden Sie womöglich an einer Blasenentzündung. Oft fällt das Wasserlassen zudem schwer und es kommen, obwohl man das Gefühl einer vollen Blase hat, nur wenige Tropfen. Weitere Symptome können ein unguter Geruch, eine Trübung des Urins oder sogar Blut im Urin sein. Zudem kann es schwerer sein, Urin zu halten und auch Krämpfe im Unterleib sind keine Seltenheit bei einer Blasenentzündung.


Prof. Dr. Martin Przewloka PortraitProf. Dr. Martin Przewloka
Über den Autor:

Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.

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