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Sturzprophylaxe
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Sturzgefahr und Sturzprophylaxe - Ursachen von Stürzen erkennen und Maßnahmen zur Sturzprophylaxe beachten

Das Alter geht mit gewissen Einschränkungen einher – die Sehkraft nimmt ab, ebenso der Gleichgewichtssinn und die Muskelkraft. Dadurch steigt auch die Gefahr eines Sturzes. Schätzungsweise stürzen pro Jahr 30% bis 40% der Über-65-Jährigen. Medizinische Betreuung benötigen danach „nur“ etwa 20%, weniger als 10% tragen Knochenbrüche davon. Die Zeit, die man nach einem Sturz braucht, um sich zu erholen, steigt jedoch mit dem Alter. Und nicht nur körperliche Folgen stehen im Fokus: Nach einem Sturz steigt die Angst vor einem erneuten Sturz - eine Art Teufelskreis beginnt. Die betroffene Person hat Angst zu stürzen und bewegt sich deswegen weniger, dies führt zu weiterem Muskelabbau und die Sturzgefahr steigt.

Es gibt jedoch eine ganze Reihe von Maßnahmen, die man zur Vorbeugung von Stürzen einleiten kann und spätestens nach dem ersten Sturz auch einleiten sollte. Zusammengefasst werden sie unter dem Begriff Sturzprophylaxe. Egal ob es um Sie selbst oder Ihre Angehörigen geht – im Folgenden erfahren Sie wie Sie Stürze vorbeugen können und wie man der Angst vor Stürzen entgegenwirken kann.

Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka

Zuletzt bearbeitet am 6.02.2023 von: Bettina Morich (Redakteurin)

Inhaltsverzeichnis
  • Ursachen
  • Maßnahmen
  • FAQ
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Ursachen

Sturzprophylaxe- Ursachen für Stürze ausfindig machen, Maßnahmen zur Sturzprophylaxe umsetzen und so das Risiko für Sturzgefahr senken

Um Stürze zu verhindern, gibt es kein allgemein gültiges Rezept. Es kommt darauf an, welche Faktoren bei der betroffenen Person dazu geführt haben, dass sie gestürzt ist oder bedroht ist zu stürzen. Einige davon lassen sich aus der Welt schaffen, andere nicht. Um der Ursache auf die Schliche zu kommen, haben wir für Sie mögliche Erklärungen und Risikofaktoren aufgelistet. Wenn Sie die auf Sie zutreffenden Faktoren ausfindig machen konnten, können Sie anfange Maßnahmen umzusetzen, um Ihr persönliches Sturzrisiko zu senken.

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Mögliche körperliche Ursachen sind:

  • Muskelschwäche
  • Verzögerter Balancereflex
  • Plötzliche Erkrankung, z.B. Schlaganfall
  • Gestörte Körperhaltung, z.B. durch Arthrose oder einen Bandscheibenvorfall
  • Plötzliche Ohnmacht
  • Sehstörungen

Weitere mögliche personenbezogene Ursachen:

  • Falsch sitzende Brillen und falsche Brillenglasstärken
  • Verwirrtheitszustände
  • Psychische Veränderungen
  • Sprachstörungen
  • Aufgrund des Alters verändertes Gangbild
  • Einnahme von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln
  • Weitere Medikamente

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Äußere Ursachen:

  • Stolperfallen, wie umherliegende Kabel, schlecht erkennbare Stufen, nasse Fußböden und Teppichkanten
  • Zu große, zu lange Kleidung
  • Schlechtsitzende Schuhe
  • Schlechte Lichtverhältnisse: nicht ausreichendes, blendendes oder Schatten werfendes Licht
  • Veränderungen im Wohnumfeld: Ältere Menschen brauchen länger, um sich an Veränderungen in ihrer Umgebung anzupassen. Daher stolpern sie leichter über Möbel oder Gegenstände, die sich vorher nicht an dem Platz befanden.
  • Falsche, unangepasste oder nicht erklärte Hilfsmittel

Maßnahmen

Sturzprophylaxe - Sturzrisiko senken: Sturzprophylaxe Maßnahmen planen und umsetzen

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Körperliche und personenbezogene Ursachen bekämpfen

Bewegung ist gerade im Alter wichtig. Gehen Sie spazieren, wenn dies noch sicher möglich ist. Ist die Sturzgefahr dabei zu hoch, gibt es u.a. Bewegungstrainer für die Beinmuskulatur, die man im sitzen benutzen kann und die von der Pflegekasse bezuschusst oder ganz übernommen werden. Zudem können Physiotherapeuten ein passendes Training anbieten, welches Balanceschwierigkeiten, einer gestörten Körperhaltung und Muskelschwäche entgegenwirkt. So betreiben Sie aktiv Sturzprohylaxe, indem Sie Ihre Muskeln und den Gleichgewichtssinn trainieren.

Äußere Faktoren

Leichter noch als körperliche Ursachen, lassen sich äußere Faktoren bekämpfen. Hier ist die Sturzprophylaxe denkbar einfach, wenn Sie auf folgende Maßnahmen achten:

Achten Sie darauf, dass Schuhe und Kleidung die betroffene Person nicht in ihrer Bewegungsfreiheit behindern. Die Schuhe sollten geschlossen und nicht zu groß oder zu klein sein, die Kleidung sollte ebenfalls nicht zu lang sein. Beachten Sie zudem, dass die Brille, falls vorhanden, richtig sitzt und Hilfsmittel in Anspruch genommen werden, wenn dies benötigt wird. Auf dem 1ACare-Marktplatz finden Sie ein umfassendes Angebot an Hilfsmitteln, die beim Gehen unterstützen.

Falls Hilfsmittel bereits benutzt werden, beachten Sie, dass diese auch richtig verwendet werden. Lassen Sie sich im Sanitätshaus ausreichend über die Handhabung und Benutzung der Hilfsmittel aufklären. Denn wenn man Hilfsmittel, wie beispielsweise Rollatoren, mit einer falschen Körperhaltung benutzt, kann dies ebenfalls Stürze begünstigen.

Kontaktieren Sie uns auch gerne über unsere kostenlose Service-Hotline unter 0800 122 273 0 – wir helfen Ihnen einen passendes Anbieter in Ihrer Nähe zu finden und stehen Ihnen bei Frage zur Seite. Kosten entstehen dabei für Sie nicht, da wir über Beiträge von Pflegedienstleistern und Sanitätshäusern finanziert werden.

Wohnraumanpassung

Auch im Wohnumfeld lassen sich viele Faktoren finden, die Stürze verursachen können.

Tipp 1 – Minimieren Sie Stolperfallen

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Sorgen Sie dafür, dass die Wohnung möglichst flach gestaltet ist. Entfernen Sie, wenn möglich, Teppiche und Matten, über die man stolpern oder auf denen man ausrutschen könnte. Auch Kabel, Zimmerpflanzen und Möbel können leicht zu Stolperfallen werden.

Achtung! Entfernen Sie nicht großzügig Möbel, die seit Jahren an ihrem Platz stehen. Ein Sideboard, dass schon Jahrzehnte im Zimmer steht und an dem sich die sturzgefährdete Person beim Vorbeigehen abstützt, sollte unbedingt an seinem Platz bleiben.

Tipp 2 – Sorgen Sie für ausreichend Halt

Gerade im Bad, aber auch an anderen Orten in der Wohnung, können Haltegriffe für mehr Sicherheit sorgen. Für Toiletten gibt es zusätzliche Aufsätze, die die Toilettenschüssel erhöhen, sodass das Hinsetzen leichter fällt. Barrierefreie Duschen und Badewannen können das Risiko zu stürzen ebenfalls verringern.

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Tipp 3 – Achten Sie auf ausreichend Beleuchtung

Im Dunklen oder Halbdunklen kommt es vermehrt zu Stürzen. Gerade wenn der Tag-Nacht-Rhythmus etwa durch eine Demenzerkrankung gestört ist oder man wegen Dranginkontinenz nachts öfter auf die Toilette muss, sollte man auf die richtige Beleuchtung achten. Bewegungsmelder mit ausreichend hellem Licht können hier hilfreich sein.


Hilfsmittelbox Angebot von 1ACare

FAQ

Häufige Fragen zum Thema Sturzprophylaxe und Sturzrisiko

Was bedeutet Sturzprophylaxe?

Unter Sturzprophylaxe versteht man alle Maßnahmen, die zur Vorbeugung von Stürzen getroffen werden können.

Wie kann man Stürze vorbeugen?

Zuerst einmal sollte man herausfinden, was eventuelle Gründe für Stürze sein könnten. Anschließend kann man überlegen, wie diese bekämpft oder beseitigt werden können. Fehlende Muskulatur lässt sich zum Beispiel trainieren. Stolperfallen in der Wohnung lassen sich beseitigen.

Welche Ursachen liegen Stürzen zugrunde?

Dies kommt auf den individuellen Fall an. Oft liegen körperliche Einschränkungen wie Muskelschwäche und Balanceschwierigkeiten vor. Auch kann zu große Kleidung einen Sturz hervorrufen genauso wie Stolperfallen in Form von Teppichen oder herumliegenden Kabeln.


Prof. Dr. Martin Przewloka PortraitProf. Dr. Martin Przewloka
Über den Autor:

Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.

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